Apple hat sich in der Financial Times dazu geäußert (via), wie es mit den groß angekündigten Funktionen in iOS 18 und macOS Sequoia weitergehen soll. Genauer gesagt geht es um die Themen Apple Intelligence, SharePlay Screen Sharing und iPhone Mirroring. Während ersteres außerhalb der USA ohnehin allenfalls eingeschränkt zur Verfügung stehen soll, könnte Apple auch letztgenannte Funktionen erst mit Verspätung – wenn überhaupt – in der Europäischen Union zur Verfügung stellen.
Apple Intelligence beißt sich mit Digital Markets Act
Als Grund dafür nennt Apple den Digital Markets Act, der dem Unternehmen bereits einige Sonderschichten eingebracht hat. In Cupertino befürchtet man, dass die EU alle drei genannten Funktionen als „Gatekeeper“ klassifizieren könnte. Bis das abschließend geklärt ist, glaube man nicht, die Funktionen im Wirkungsbereich des DMA zur Verfügung stellen zu können.
Viele AI-Funktionen ohnehin erst später
Auf der WWDC-Keynote hat Apple bereits in Aussicht gestellt, dass viele AI-Funktionen zunächst nur auf Englisch verfügbar sind. Weitere Sprachen sollen ab dem kommenden Jahr folgen. Das betrifft besonders die neuen Fähigkeiten von Siri. Andere Funktionen wie Genmoji, Image Playground und die Tools für das (Um-)Schreiben von Texten hingegen könnten theoretisch auch schon in diesem Jahr kommen.
Die interessanteren Funktionen
Bei den drei Features handelt es sich um die interessanteren Funktionen, die Apple für dieses Jahr ankündigte. Apple Intelligence soll in allen Systemen omnipräsent sein und sich über viele Komponenten erstrecken. SharePlay Screen Sharing ermöglicht es, während eines FaceTime-Telefonats seinen Bildschirm zu teilen. Der Gesprächspartner kann dann sogar die Kontrolle übernehmen – ähnlich wie mit Apps wie TeamViewer. iPhone Mirroring erlaubt es, das iPhone per Mac zu nutzen.
Ist es nur Säbelrasseln?
Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass Apple nur nach außen auf Nummer sicher gehen möchte. Klar ist, dass es dem Unternehmen ganz und gar nicht schmeckt, dass es in der EU Sideloading, alternative Zahlungsmethoden und Browser von Drittanbietern gleichberechtigt erlauben und unterstützen muss. Die Europäische Kommission hat indes bereits Bedenken geäußert, ob die gegenwärtigen Maßnahmen dem DMA gerecht werden. Insofern ist es gleichfalls denkbar, dass es sich hierbei um eine Stichelei handelt. Etwas Ähnliches haben die iPhone-Entwickler bereits mit den Progressive Web Apps (PWA) in iOS 17.4 versucht. Die Einschränkungen gab es aber nur in den Vorabversionen. Für die fertige Ausgabe hat Apple den alten Zustand wiederhergestellt.