Früher als erwartet: TSMC hat seine Roadmap angepasst und plant bereits in diesem Jahr, Chips für Apple in den USA herzustellen. Jedoch soll das Apple Silicon aus Arizona nicht auf der modernsten Architektur basieren – entsprechend dürften die Chips allenfalls für „unbedeutendere“ Geräte oder als Ersatzteile genutzt werden.
Apple Silicon – Made in USA
Wie Nikkei Asia berichtet, will TSMC jetzt Gas bei der Errichtung neuer Fabriken für Mikroprozessoren in den USA geben. Während das Werk in Phoenix (Arizona) seit 2020 im Bau ist und damit gut fünf Jahre lang keine Prozessoren lieferte, sollen weitere Einrichtungen folgen. Anstelle von fünf Jahren Bauzeit soll es künftig schneller gehen. Das Unternehmen erwartet, dass neue Gebäude in unter zwei Jahren bereit für den Betrieb sein sollen.
Das erste Werk, das noch in diesem Jahr Prozessoren für Apple produzieren soll, ist nicht mehr ganz auf der Höhe der technischen Entwicklung. Es soll auf dem N4-Prozess von TSMC basieren und damit „nur“ 5-nm-Chips herstellen können. Das würde etwa auf den A16 Bionic passen, der 2022 an den Start ging. Er wird im iPhone 14 Pro, iPhone 15 und dem aktuellsten Basis-iPad eingesetzt.
Modernere Chips in kommenden Fabriken
TSMC hat bereits verlauten lassen, dass noch weitere Fabriken in Planung seien. Eine davon soll ebenfalls in Arizona beheimatet sein und 3-nm-Chips herstellen. Das wären die derzeit aktuellen Prozessoren, wie A17 Pro, A18 und auch Apple Silicon in Form von M3 und M4. Allerdings dürfte es bis etwa 2028 dauern, bevor Prozessoren aus der Fabrik vom Band laufen.
Weiterhin soll noch ein dritter Standort in Planung sein, der den 2-nm-Prozess beherrscht. Während der bekannte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo erwartet, dass der A20-Chip im iPhone 18 im kommenden Jahr darauf basiert, dürfte es mit „Made in USA“ noch etwas dauern. TSMC will sich zu Plänen „nach 2030“ nicht festlegen.
Auffällig ist, dass alle geplanten Werke in den USA technologisch hinter den taiwanischen „Originalen“ hinterherhinken. Tatsächlich fiel der erste Standort durch zahlreiche Verschiebungen auf, was sich in der Bauzeit von fünf Jahren widerspiegelt. Dennoch könnte der Schritt in die USA für Apple wertvoll sein. Denn damit könnte man in Cupertino den Zöllen entgehen, die beim Import andernfalls drohen – oder sie zumindest reduzieren.