Wie beliebt ist Gaming auf dem iPhone eigentlich wirklich? Das kommt darauf an, wie du das definieren möchtest. Mobile Spiele erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit – aber um sogenannte AAA-Titel machen Smartphone-Zocker eher einen Bogen.
Gaming ja, aber eher Casual
Appfigures hat herausgefunden (via), das für das iPhone portierte Konsolen-Spiele eine eher übersichtliche Zielgruppe haben. So hat Ubisoft Assassin’s Creen Mirage am 6. Juni 2024 in den App Store gebracht. Seither haben Gamer das Spiel 123.000-mal heruntergeladen, aber weniger als 3.000 Spieler waren bereit, den Preis von knapp 50 Euro/Dollar zu bezahlen.
Ähnlich sieht es bei Resident Evil 4 aus. Das Spiel wurde im Dezember veröffentlich und seither 357.000-mal heruntergeladen. Jedoch fanden sich nur 7.000 Gamer, die die 30 Euro/Dollar ausgeben wollten. Bei Resident Evil Village haben sich 5.750 Nutzer die Vollversion für 16 Euro/Dollar gegönnt.
In jedem Fall dürfte man die genannten Spiele als kommerzielle Flops ansehen. Laut dem Bericht könnte Apple jedoch Ubisoft und Capcom dafür bezahlt haben, dass die Spiele aufs iPhone kommen – einfach um eine Demonstration der Leistungsfähigkeit der Hardware zu haben.
Konsolenspiele auf dem Smartphone
Andrei Zubov, Head of Content bei Appmagic, hat eine Erklärung für das Phänomen. Die genannten Titel sind Portierungen von „Konsolenspielen“, also Titeln, die für das Erlebnis zu Hause entwickelt wurden. Wenn du dich auf sie einlässt, hast du üblicherweise einen großen Bildschirm – etwa einen Fernseher – und in den meisten Fällen einen Controller. Zudem bringst du normalerweise Zeit mit. Auf dem iPhone hingegen ist der Bildschirm eher klein, die Steuerung erfolgt meistenteils per Touch und eine Gaming-Session erfordert mehr Aufmerksamkeit, als es bei einem mobilen Gerät gerechtfertigt wäre. Dass die Top-Titel zuweilen ein iPhone 15 Pro voraussetzen (oder iPads mit M-Chip) schränkt zudem die Zielgruppe stark ein und hilft ebenfalls nicht bei den Verkaufszahlen.
Für mobile Geräte eignen sich demnach eher einfache Spiele, die einen bestimmten Stil ausdrücken, anstatt High-End-Grafik zu nutzen. Sie sollten zudem für kürzere Sitzungen geeignet sein und am besten nicht so viel kosten. Kurzum: Das Erfolgsmodell von Free-To-Play-Spielen ist nicht umsonst besonders bei mobilen Games anzutreffen.
Dass die Punkte nicht vollständig über das Ziel hinausschießen, kannst du beispielsweise an Assassin’s Creed Rebellion erkennen. Ubisoft hat dieses Spiel für mobile Geräte entwickelt und kann beinahe zwei Millionen Downloads verzeichnen.